Heimat und Exil: Russischsprachige Bibliotheken und Druckereien in der Schweiz
Dienstag, 18. April 2023
18:00 - 19:30 Uhr
Zentralbibliothek Zürich, Hermann-Escher-Saal
Vernissage für die Webseite: «Die Russische Bibliothek Zürich (RBC): Geschichte und Geschichten» mit einem Gastvortrag von Dr. Eva Maurer
Einführung von Miriam Leimer, Kunsthistorikerin, Willy-Bretscher-Fellow 2022/23
Von 1927 bis 1983 bestand in Zürich ein Verein, der sich ganz der Förderung und Verbreitung slavischer Literatur verschrieben hatte. Die ehrenamtlich geführte Russische Bibliothek Zürich (RBC) bot ihren Mitgliedern eine grosse Auswahl russischsprachiger Titel. Der einzigartige Bücherbestand sowie das Vereinsarchiv gehören seit 2002 zur Zentralbibliothek Zürich. Im Rahmen ihres Willy-Bretscher-Fellowships 2022/23 an der ZB hat Miriam Leimer einen informativen und unterhaltsamen Online-Beitrag zu diesem Thema erstellt. Sie wird ihre Projektarbeit an dem Anlass präsentieren.
Gastvortrag von Dr. Eva Maurer, Leitung Schweizerische Osteuropabibliothek SOB, UB Bern
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war die Schweiz für politische Oppositionelle aus dem Zarenreich ein wichtiger Zufluchtsort. Andere kamen, um hier zu studieren oder sich in den Sanatorien zu kurieren. Der vielstimmige Kreis slavischer Exilantinnen und Exilanten entfaltete eine grosse publizistische Tätigkeit; es wurden eigene Druckereien, Lesevereine und Bibliotheken gegründet. In Davos etwa war seit 1899 eine Bibliothek für die russischen Kurgäste aufgebaut worden. Auch in der russischen Kolonie in Zürich bestand in den 1870er Jahren eine Bibliothek mit russischsprachigen Titeln. Und in Lausanne hatte seit 1907 der russische Pädagoge und Sozialrevolutionär Nikolaj Rubakin eine umfangreiche Bibliothek zusammengetragen.
Dr. Eva Maurer berichtet anhand von Beispielen und konkreten Objekten über die slavischen Bibliotheken, Buchhandlungen und Druckereien in der Schweiz seit dem 19. Jahrhundert.
Anschliessend Apéro.