Ins Licht gezeichnet. Scheibenrisse von Amman bis Füssli
Allegorien, biblische Geschichten, geschmückte Familienwappen oder Szenen aus Handwerk und Gewerbe: Im 16. Jahrhundert wurden allerlei Motive auf Glas gemalt.
18. März 2022 - 02. Juli 2022
Ausstellungsraum
Schatzkammer der Zentralbibliothek Zürich
Predigerplatz 33
8001 Zürich
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag, 13-18 Uhr
Samstag, 13-16 Uhr
Scheibenrisse sind Entwurfszeichnungen für Glasmalereien. Die kleinformatigen Glasgemälde gelten als schweizerische und süddeutsche Eigenheit, die im 16. und 17. Jahrhundert durch die Sitte der Wappen- und Fensterschenkungen eine Hochblüte erlebten. Ein Scheibenriss legt das Bildprogramm mit dem Stifterwappen fest. Manchmal sind auch Informationen zum Bleirutennetz oder zu den Farben der Gläser vermerkt.
Die Graphischen Sammlungen der Zentralbibliothek Zürich, der ETH Zürich, des Kunsthaus Zürich und des Schweizerischen Nationalmuseums besitzen bedeutende historische Bestände an Scheibenrissen. Die Ausstellung in der Schatzkammer der Zentralbibliothek zeigt 67 Kunstwerke aus den Beständen der vier Sammlungen. Sämtliche wichtigen Künstler ihrer Zeit sind darin mit herausragenden Blättern vertreten, darunter Jost Amman, Hans Leu d. J., Daniel Lindtmayer d. J., Christoph Murer und Tobias Stimmer. Allegorien, biblische Geschichten, Szenen aus dem Alltag oder der Berufswelt, repräsentative Standeswappen oder Familienwappen gehören zu den beliebtesten Sujets und geben einen vielfältigen Einblick in das damalige Leben. Kostbare Glasgemälde aus der Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums, die nach Scheibenrissen in der Ausstellung entstanden sind, erweitern die Thematik.
Kontakt
Graphische Sammlung und Fotoarchiv