07. Mai 2007 - 14. Juli 2007

Ausstellungsraum

Predigerchor
Predigerplatz 33
8001 Zürich

Zwölf Jahrhunderte Musik in Zürich

Warum ist Johann Sebastian Bachs „h-Moll-Messe“ erstmals in Zürich im Druck erschienen? Welche Musik publizierten Zürcher Verlage im 18. Jahrhundert? Wie kam die Allgemeine Musik-Gesellschaft Zürich in den Besitz des Autographs der vierten Symphonie von Johannes Brahms? Diesen und ähnlichen Fragen geht die Ausstellung in der Schatzkammer der Zentralbibliothek im Predigerchor auf den Grund. Wichtige Musikhandschriften und Musikdrucke, aber auch Archivalien aus den reichhaltigen Musikbeständen der Zentralbibliothek werden in ihrem historischen Kontext präsentiert. Bedeutende Ereignisse und typische Phänomene des hiesigen Musiklebens verdichten sich zu einem kaleidoskopartigen Gang durch die Zürcher Musikgeschichte.

Zu sehen sind berühmte Exponate aus den Beständen der Zentralbibliothek wie das in Zürich entstandene Mozart-Autograph oder die Reinschrift des Librettos zu „Siegfrieds Tod“ aus der Feder Richard Wagners. Gründungsdokumente und Musikalien würdigen die alten Zürcher Collegia musica, die seit dem 17. Jahrhundert das Musikleben der Stadt geprägt haben. Verschiedene Exponate veranschaulichen zudem Zürichs aufstrebende öffentliche Musikpflege im 19. Jahrhundert.

Die Reformation hatte nicht nur das öffentliche Musikleben in Zürich weitgehend zum Erliegen gebracht, sondern auch zur Zerstörung und Veräusserung wertvoller mittelalterlicher Musikhandschriften geführt. Dennoch ist auch die vorreformatorische Zeit in der Ausstellung mit herausragenden Stücken repräsentiert. Liturgische Musikhandschriften aus dem 8. bis 16. Jahrhundert aus der Bibliothek des Benediktinerklosters Rheinau vermitteln einen Eindruck der in den Zürcher Kirchen gepflegten Musikpraxis. Voller Hinweise zur Musik – wenn auch ohne Noten – steht zudem der Liber Ordinarius des Konrad von Mure da, als Regiebuch zur Liturgie im Grossmünster des 13. Jahrhunderts ein einzigartiges Zeugnis für die Stadt Zürich.


Ausstellungskonzept: Urs Fischer, Angelika Salge