Es war eine faszinierende Entdeckungsreise durch einen reichen Kartenschatz aus alten Atlanten: Freiwillige georeferenzierten in der Rekordzeit von einem Monat sämtliche 2919 Karten, indem sie übereinstimmende Punkte auf heutigen und alten Karten identifizierten. Diese wurden darauf automatisch entzerrt und können so einfacher mit aktuellen oder weiteren alten Karten verglichen werden. Die Verortung war mit wenigen Klicks gemacht, stellte mitunter aber eine herausfordernde Aufgabe dar. Das georeferenzierte Kartenmaterial steht auf der Plattform Old Maps Online für die Öffentlichkeit und Forschung zur Verfügung.

Für dieses Projekt wurden oft kunstvoll ausgeschmückte Landkarten aus Prachtsatlanten des 15.-17. Jahrhunderts ausgewählt. Die Digitalisate standen bereits auf der Plattform e-rara in der Kollektion «Prachtsatlanten: Von den Anfängen bis ins Goldene Zeitalter» der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Das Projekt ist Teil des strategischen Schwerpunkts Citizen Science der Zentralbibliothek Zürich.

Anleitung

Die geografische Verortung einer Karte mit «Georeferencer» auf der Webplattform Old Maps Online erfolgte intuitiv und erforderte meist keine vorgängigen Fachkenntnisse. Freiwillige verglichen eine alte mit einer modernen Karte und markierten Punkte, die sie auf beiden identifizieren konnten: Geeignet waren je nach Kartenmassstab beispielsweise Siedlungen, markante Details von Küstenverläufen, Inseln, Einmündungen von Fliessgewässern sowie Ausflüsse aus Seen.

Neben einem kurzen Video-Tutorial finden Sie eine Anleitung zu den wichtigsten Schritten. Auf der Webplattform finden Sie zudem eine Übersicht aller georeferenzierten Karten aus dem ZB-Bestand.

Georeferenzierung: Einfach bis herausfordernd

Die Georeferenzierung der oft prachtvoll gestalteten Landkarten war intuitiv und in vielen Fällen auch relativ leicht. Insbesondere, wenn die Namen von Ortschaften oder anderen geographischen Begebenheiten mit denjenigen von heute übereinstimmen. Zu berücksichtigen war, dass viele Karten damals noch nicht nordorientiert waren (wir sind es heute gewohnt, dass Norden oben auf der Landkarte ist). Knifflig und bisweilen eine schwierige Herausforderung war die Verortung von Karten, die mit lateinischen Titeln, Länder- und Ortsnamen versehen sind. Bisweilen existieren heute auch Länder, Inseln und Ortschaften nicht mehr oder die Grenzen von Territorien wurden verschoben. Vereinzelt tauchen Phantominseln auf Karten auf. Weiter können sich im Laufe der Jahrhunderte als Folge von Entdeckungen die abgebildeten Konturen von Landmassen verändert haben.

Rangliste

Veranstaltung

Am 18. März feierten wir den Projektabschluss beim Workshop «Prachtsatlanten – alte Landkarten georeferenzieren». Einen ganz herzlichen Dank an alle Mitwirkenden! 

Kontakt

Haben Sie Fragen/Anmerkungen zum Projekt? Melden Sie sich bei uns! Wir sind gerne für Sie da.

Karten und Panoramen

karten@zb.uzh.ch