Schul(zeit)reisen
mit und aus den Beständen der Zentralbibliothek Zürich:
Ein Angebot für Lehrpersonen an Gymnasien und weiterführenden Schulen
Wir bieten hier kostenfrei Arbeitsmaterialien zur Ergänzung oder Vertiefung des Unterrichts. Thematisch stehen Geschichte und Kulturgeschichte Zürichs im Vordergrund, aber auch andere Fächer wie Deutsch oder Latein sind mit abgedeckt. Die einzelnen didaktischen Einheiten stellen jeweils originale Dokumente aus der Zentralbibliothek Zürich und ihren Spezialsammlungen in den Mittelpunkt. Diese werden in einen thematischen Rahmen gestellt, erläutert und für Lehrerinnen und Lehrer mit weiterführenden Literaturhinweisen ergänzt. Die Materialien werden als PDF-Dokumente angeboten. Die präsentierten Originaldokumente sind stets auch online verfügbar.
Die Schul(zeit)reisen sind Teil des strategischen Schwerpunkts Citizen Science der Zentralbibliothek Zürich.
Feedback
Wir freuen uns auf Rückmeldungen von Ihnen, den Lehrerinnen und Lehrern: Haben Sie Anregungen, Kritik oder Fragen? Wünschen Sie sich ein spezielles Thema? Oder könnten Sie sich vorstellen, selbst eine Themeneinheit zu entwickeln?
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Chris Bünter
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Zürcher Bildersturm 1526
In dieser Einzeldarstellung zum Bildersturm betrachten wir den Einbau einer neuen Kanzel für das Zürcher Grossmünster im Jahr 1526. Sie wurde aus abgebrochenen Altären anderer Stadtkirchen errichtet.
Lernziel
Die Lernenden werden zur differenzierten Befragung bezüglich des Umgangs mit sakralem Kulturgut während der Reformationszeit geführt.
Stichworte
Bildersturm – Reformation – Zürich 1526 – Zürcher Grossmünster – Heinrich Bullinger – 16. Jahrhundert – Heinrich Thomann –Zürcherische Kirchen- und Reformationsgeschichte
Zürcher Bildersturm 1523
In dieser Einzeldarstellung zum Bildersturm lernen wir durch die Geschichte des Schuhmachers und radikalen Reformators Klaus Hottinger die Reformationszeit in der Alten Eidgenossenschaft kennen.
Lernziel
Die Lernenden werden durch die Betrachtung und Lektüre eines Originaldokuments aus der Zeit an ein geschichtliches Ereignis herangeführt.
Stichworte
Bildersturm – Reformation – Zürich 1523 – Zürcherische Kirchen- und Reformationsgeschichte – Heinrich Bullinger – 16. Jahrhundert – Heinrich Thomann –Klaus Hottinger – Alte Eidgenossenschaft
Tischsitten in Zürich um 1645
Auf einer Druckgrafik aus dem Jahr 1645 erfahren wir in Text und Bild etwas über die damaligen Tischsitten in einem gehobenen Zürcher Haushalt.
Lernziel
Die Schüler und Schülerinnen lernen Tischsitten in früherer Zeit kennen und stellen Vergleiche zur eigenen Zeit an.
Stichworte
Aufklärung – Zürich um 1645 – Tischsitten – Bürgerbibliothek – Zürich – Bürgerliche Haushaltung – Bürgertum im 17. Jahrhundert – Biblische Geschichte – Erziehung
Regensberg – Dokumentensammlung
Diese Sammlung bietet Materialien zur heute unscheinbaren, aber geschichtsträchtigen Burgruine Regensberg. Sie liegt in der Nähe vom Katzensee im Limmattal, unweit der Zürcher Stadtgrenze bei Affoltern.
Stichworte
Burgruine Regensberg – Alt-Regensberg – Zürich – Katzensee – Johann Martin Usteri – Heinrich Zeller-Werdmüller – Kunstgeschichte – Burgen in Zürich – Lütold von Affoltern
Wanderbuch und Reisepass eines jungen Uhrmachers
Im Reisedokument eines jungen Zürchers, der später in der Uhrenindustrie Karriere machen wird, finden sich Arbeitszeugnisse von seiner Wanderschaft durch Frankreich.
Lernziel
Die Schüler und Schülerinnen gewinnen Einsichten in die im 19. Jh. verbreitete Wanderschaft zu Ausbildungszwecken.
Stichworte
Wanderbuch und Reisepass – Kanton Zürich – Schweizer Uhrenindustrie – Gottlieb Hauser – Schweizerische Uhrmacher-Corporation – Corporation d'Horlogers Suisse – Union Horlogère – Frankreich – 19. Jahrhundert – Schweizer Wirtschaft – Wandergesellen
Reisedokumente – Dokumentensammlung
Diese Sammlung bietet Materialien, geordnet nach Sorten der Dokumente wie Reisepässe, Packlisten und Gepäck, Reisejournale, Rechnungen. Der vorliegende Beitrag ergänzt die didaktische Einheit «Ein Wanderbuch und Reisepass».
Stichworte
Reisen im 19. Jahrhundert – Reisepass – Identitätskontrolle – Rat von Zürich – Johannes Iten – Gottfried Keller – Stand Zürich: Staatskanzlei – Freie Stadt Frankfurt – Franz Xaver Schnyder von Wartensee – Badische Gesandtschaft – Reisegepäck – Heinrich Heidegger – Johann Rudolf Schellenberg – Der grüne Heinrich – Reiseberichte – Hotelrechnung
Wellness im 19. Jahrhundert
Eine illustrierte Handschrift aus dem Jahr 1815 gewährt einen vertieften Blick in die Bäderkultur des 18. und 19. Jahrhunderts und somit in die Vorgeschichte heutiger Wellness-Angebote.
Lernziel
Die Schüler und Schülerinnen werden mit einem geschichtlichen Aspekt der Hygiene und körperlichen Ertüchtigung vertraut gemacht.
Stichworte
Badenfahrt – David Hess – Stadt Baden – Kurbäder – Tourismus im 19. Jh. – Hotelerie – Hygiene – 19. Jahrhundert – Körperpflege
Ittinger Klostersturm 1524
In dieser Einzeldarstellung zum Ittinger Klostersturm von 1524 werden wir anhand von Bildern und Texten aus einer Chronik der Zeit durch die Ereignisse geführt.
Lernziel
Die Lernenden werden an eine differenzierte Betrachtung konfessioneller Auseinandersetzungen während der Reformationszeit herangeführt.
Stichworte
Bildersturm – Reformation – Ittinger Klostersturm 1524 – Heinrich Bullinger – 16. Jahrhundert – Heinrich Thomann – Zürcherische Kirchen- und Reformationsgeschichte
Fische in den Zürcher Gewässern um 1700
Auf einem Kupferstich des frühen 18. Jahrhunderts kommen die Fischarten des Zürichsee und der Limmat zur Darstellung, die damals in diesen Gewässern lebten. In der Tabelle darunter sind die Schutzfristen für Fang und Verkauf abzulesen.
Lernziel
Die Schüler und Schülerinnen vergleichen den Charakter des Artenschutzes früherer Zeiten mit heutigen Gesetzen.
Stichworte
Zürichsee – Stand Zürich – Fischarten – Süsswasserfische – Tierschutz – Fischerei – Johann Simmler – Johann Melchior Füssli – 18. Jahrhundert – Mensch und Umwelt
Marktbetrieb und Gewerbeordnung – Dokumentensammlung
Diese Kollektion bietet Materialien zum Handel mit Nahrungsmitteln aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Alle Abbildungen sind verlinkt auf die Plattformen e-manuscripta.ch, e-rara.ch oder swisscollections.ch. Der vorliegende Beitrag ergänzt die didaktische Einheit unter dem Titel «Fische in den Zürcher Gewässern um 1700».
Stichworte
Zürcher Märkte – Gewerbeordnung – Handel in Zürich – Christoph Murer – Rat von Zürich – Hirschengraben in Zürich – David Herrliberger – Lebensmittel – l'Institut Pestalozzi – Zürcherische Ausruf-Bilder – Zürcher Bahnhofstrasse – Stadthausplatz in Zürich – Jules Kuhn & Co.
Der missbrauchte Tell?
Der Briefkopf der Helvetischen Republik zeigt den Freiheitshelden Wilhelm Tell und weitere Symbole der Freiheit und Gleichheit. Eine Auswahl solcher Vignetten wird hier vorgestellt.
Lernziel
Eine vergleichende Bildbetrachtung führt die Schüler und Schülerinnen zur Diskussion über die Mehrdeutigkeit von Symbolen während den politischen Umwälzungen der Helvetik.
Stichworte
Schweizer Geschichte – 18. Jahrhundert – Helvetik – Helvetische Republik – Bildbetrachtung – Wilhelm Tell – Französische Revolution – Johann Caspar Lavater
Von Menschen und Wölfen – Zizers im Winter 1571
Im Bericht aus dem 16. Jahrhundert zu einem Überfall von Wölfen auf drei junge Frauen erfahren die Lernenden etwas zum Verhältnis zwischen Mensch und Tier in früheren Zeiten.
Stichworte
Wölfe – Verhältnis zwischen Mensch und Tier – Wickiana – Johann Jakob Wick – Zizers – 16. Jahrhundert
Von Menschen und Wölfen – Dokumentensammlung
Diese Sammlung bietet Materialien, geordnet nach den Bildsorten Fabel, Gleichnis, Pamphlet, Emblematik und Allegorie. Der vorliegende Beitrag ergänzt die didaktische Einheit unter demselben Titel.
Stichworte
Wölfe – Verhältnis zwischen Mensch und Tier – Wickiana – Johann Jakob Wick – Zizers – 16. Jahrhundert
Europäische Sicht auf die Welt
In den prachtvollen Atlanten des 16. und 17. Jahrhunderts kommt eine eurozentrische Sicht auf die Welt, auf Menschen und Ressourcen zum Ausdruck, die sich unter anderem in den reichen Ausschmückungen der Landkarten zeigt. Die Lernenden bauen anhand von Beispielen ihre Fähigkeit in Bildanalyse und Quellenvergleich aus. Sie üben, Darstellungen der Herrschaft sowie Stereotypen des «Eigenen» und «Fremden» zu entziffern und historisch einzuordnen.
Stichworte
17. Jahrhundert – Niederländische Prachtatlanten – Landkarte – europäische Expansion – Osmanisches Reich – «Türkenkriege» – Menschendarstellungen – Weltsicht – Bildanalyse – Dechiffrierung – Stereotypen des «Eigenen» und «Fremden»
«Der Bomben Gwalt» ⎼ Einblicke in das Kriegshandwerk des 18. Jahrhunderts
Einblicke in das historische Verständnis von Waffenbau und -einsatz erhalten ⎼ Kennenlernen der Geschichte der «Feuerwerker-Gesellschaft» ⎼ Erkunden des Mediums «Neujahrsblätter» aus militärgeschichtlicher Perspektive ⎼ Kritische Reflexion über den Gebrauch von Waffen zu Kriegszwecken.
Stichworte
Zürich im 18. Jahrhundert – Gesellschaft der Constaffler und Feuerwerker – Neujahrsblätter – Waffen – Militär – Kriegshandwerk
Der Berner Bildersturm von 1528
Diese Einzeldarstellung des Bildersturms im Münster von Bern im Jahr 1528 führt die Lernenden zu differenziertem Fragen bezüglich des Umgangs mit sakralem Kulturgut während der Reformationszeit.
Stichworte
Bildersturm – Reformation – Bern 1528 – Heinrich Bullinger – 16. Jahrhundert – Heinrich Thomann – Berner Münster – Zürcherische Kirchen- und Reformationsgeschichte
Reisen im 17. Jahrhundert – Johann Heinrich Wasers «Itinerarium Italiae, Belgi, Angliae, Germaniae, Bohemiae et Helvetiae»
Kennenlernen der Lebenswelt eines wohlhabenden Zürcher Bürgers des 17. Jahrhunderts. Wissen, was eine «Kavalierstour» war und welche Reiseziele sie umfasste. Erweitern des geographischen und kulturgeschichtlichen Wissens durch den exemplarischen Umgang mit historischen Dokumenten. Selbstzeugnisse und den ‘Tourismus’ der Frühen Neuzeit besser verstehen lernen.
Stichworte
Zürcher Bürgertum – 17. Jahrhundert – Kavalierstour – Frühe Neuzeit – Reisen im 17. Jahrhundert – Tourismus
Klosteraufhebungen
Die Reformation ist eines der grossen Ereignisse der Schweizer Geschichte. Die Klosteraufhebungen waren nur eine Facette dieser Entwicklungen. Aber an ihnen zeigen sich wichtige Aspekte der Reformation, wie die Kritik am Lebenswandel der Geistlichen, der Wunsch nach kirchlicher Erneuerung und die Rolle der Gemeinwesen. Die Schülerinnen und Schüler lernen am Beispiel der Karikaturen, dass Bilder eine Botschaft vermitteln können. Sie verstehen, dass der Bildhersteller auch eigene Ziele verfolgen kann.
Stichworte
Reformation – Klosteraufhebung – Säkularisation – Papstkirche – Ablasshandel
Das Glaubenszeugnis einer Nonne aus dem 14. Jahrhundert
Elsbeth von Oye war eine adlige Nonne im Zürcher Kloster Oetenbach. Ihre handschriftlichen Aufzeichnungen geben Einblick in eine Praxis des Glaubens im Mittelalter und ihre Suche nach Gott.
Stichworte
Religion – Christentum – Elsbeth von Oye – Gotteserfahrung im Mittelalter – Askese – Kloster Oetenbach – Zürich
Der «Frontenfrühling» in Zürich 1933
Bei den Stadtzürcher Wahlen im September 1933 traten die bürgerlichen Parteien und die Frontenbewegung gemeinsam an. Diese ersten Wahlen für Regierung und Parlament des durch die zweite Eingemeindung neu entstandenen «Gross-Zürich» bildeten einen Höhepunkt des so genannten «Frontenfrühlings».
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Bewusstsein dafür, dass auch in der Schweiz die Demokratie in den 1930er Jahren von rechts bedroht war.
Stichworte
«Frontenfrühling» – Gemeinderatswahlen in Zürich (1933) – Stadtratswahlen Zürich (1933) – Zweite Eingemeindung (Zürich)
Die russischen Truppen in Zürich (1799)
1799 befanden sich russische Truppen als Teil der Koalition gegen das revolutionäre Frankreich auf dem Gebiet der heutigen Schweiz. Wie reagierte die Zürcher Bevölkerung und wie nahm sie die Besatzungstruppen wahr?
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Bewusstsein dafür, dass die Beschreibung des Fremden vom Standpunkt des Beobachters geprägt ist. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn die Verständigung aus sprachlichen Gründen nicht möglich ist.
Stichworte
Zweiter Koalitionskrieg (1799-1801) – Erste Schlacht bei Zürich 1799 – Zweite Schlacht bei Zürich 1799 – General Alexander Korsakow (Aleksandr Korsakov, 1753-1840) – Russische Truppen – Wahrnehmung – Russisch-Wörterbuch
Rezepte zum guten Leben
Anhand eines Rezeptbuchs erfahren wir etwas vom Alltag in einem bürgerlichen Haushalt um das Jahr 1750. Wir lernen Essgewohnheiten, Details der Körper- und Tierpflege und die medizinische Versorgung von damals kennen.
Stichworte
Kochbuch – Alltag im 18. Jahrhundert – Hygiene – Esskultur – Medizingeschichte
Rezepte zum guten Leben – Dokumentensammlung
Diese Sammlung bietet Materialien zur Herstellung oder Zubereitung von Nahrungsmitteln aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Der vorliegende Beitrag ergänzt die didaktische Einheit unter demselben Titel.
Stichworte
Kochbuch – Alltag im 18. Jahrhundert – Esskultur – Rezepte – Nahrungsmittel – Fondue – Bürgerliche Küche
Hungersnot und Armenspeisung – Dokumentensammlung
Diese Sammlung bietet Materialien vorrangig zum Jahr 1816. Es wird oft als «Jahr ohne Sommer» bezeichnet. Als Hauptursache gilt heute der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815. Die Auswirkungen waren im Nordosten Amerikas sowie im Westen und Süden Europas besonders stark. Die Folgen waren Überschwemmungen, Ernteeinbussen, Preissteigerungen, Hungersnöte und Seuchen.
Stichworte
Hungersnot in Zürich – Armenspeisung – Fürsorge – Zürich im 19. Jahrhundert – Tambora – Vulkane – Naturkatastrophen – Klima
Griechischer Unabhängigkeitskampf (1821-1832) und Zürcher Philhellenen
Als vor 200 Jahren Griechen an verschiedenen Orten gegen die osmanische Fremdherrschaft rebellierten, stiessen sie in der westlichen Welt auf grosse Sympathie. Quer durch Europa und bis nach Nordamerika entstand die Bewegung der Philhellenen, die den Griechen in ihrem Kampf um Unabhängigkeit helfen wollten.
Die Schüler erhalten Einblick in die Entstehung des modernen Griechenlands und lernen dabei Zusammenhänge zwischen lokalen politischen Ereignissen und der europäischen Kulturgeschichte kennen.
Stichworte
Griechenland – Unabhängigkeitskrieg – Griechische Revolution – Philhellenismus – Johann Caspar von Orelli – Medienereignis
Industrialisierung und Kinderarbeit im Kanton Zürich
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich am Beispiel der Kinderarbeit in den Zürcher Fabriken mit der Industrialisierung und ihren Folgen auseinander. Sie lernen, Quellentexte zu verstehen, auszuwerten und zu kontextualisieren.
Stichworte
Industrialisierung – Fabrikarbeit – Kinderarbeit – Fabrikgesetzgebung – Soziale Frage
Eine frühe Impfkampagne
Mit welchen Argumenten versuchte die Zürcher Regierung 1825 die Bevölkerung von der Pockenschutzimpfung zu überzeugen? Welche Parallelen und Unterschiede zwischen aktuellen und vergangenen Geschehnissen werden in historischen Dokumenten kenntlich?
Stichworte
Impfung – Pocken – Kanton Zürich – Epidemiebekämpfung – Medizin – 19. Jahrhundert
Das Collegium Insulanum – Eine frühaufklärerische Gesellschaft in Zürich
Ende des 17. Jahrhunderts gründete sich in Zürich das Collegium der Insulaner, eine der ersten Aufklärungsgesellschaften. Die zwölf Mitglieder, gebildete und angesehene Männer Zürichs, trafen sich in der Stadtbibliothek in der Wasserkirche. Anhand der Mitglieder der Gesellschaft und der Stadtbibliothek als Ort des Wissens wird die Zeit der Frühaufklärung verdeutlicht.
Stichworte
Frühaufklärung – Aufklärungsgesellschaft – Stadt Zürich – Collegium Insulanum – 1679-1709 – Bildungsgeschichte
Schweizer Kleinmeister – Eine vergleichende Bildbetrachtung
Stellen wir uns idyllische Schweizer Landschaften vor, so beziehen sich diese inneren Bilder vermutlich nicht selten auf Motive, die die sogenannten Kleinmeister im 18. und 19. Jahrhundert populär gemacht haben. Wir vergleichen drei Versionen eines solchen Bildes, das circa 1768 entstanden ist, und erfahren etwas über die Umstände und Bedingungen damaliger Kunstproduktion.
Stichworte
Bildende Kunst – Schweizer Kleinmeister – Kunstgeschichte der Schweiz – Tourismus im 18. und 19. Jahrhundert
Panoramen – Zoomen mit Stift und Pinsel
Anhand mehrerer Panoramen und weiterer Ansichten einer kleinen Zürcher Gemeinde im 19. Jahrhundert, üben sich Schüler und Schülerinnen im genauen Beobachten. So bereiten sie sich vor, sich selber an einem Panorama zu versuchen.
Stichworte
Geologie – Kunstgeschichte der Schweiz – Tourismus – Hütten (Zürich) – Panoramen – Heinrich Keller (1778-1862) – Kartografie – Künstlerische Praxis – Kunstunterricht
Ein Fest des Jahres 1698: Die Einweihung des neuen Zürcher Rathauses
Anhand zweier Neujahrsblätter der «Constaffleren und Feuerwerker» wird die Bedeutung des Rathausneubaus für das Zürcher Gemeinwesen vermittelt. Neben der städtischen Festkultur der frühen Neuzeit können so exemplarisch die «Neujahrsblätter» als typische lokale Publikationsform von enormer Kontinuität sowie traditionsreiche Gesellschaften der Stadtgeschichte kennen gelernt werden.
Stichworte
Stadtgeschichte Zürichs – Repräsentationsbauten des 17. Jahrhunderts – Neujahrsblätter – bürgerliche Festkultur der frühen Neuzeit – Bildprogramme und Emblematik – städtische Gesellschaften
Feste und Feiern – Dokumentensammlung
Diese Sammlung bietet Materialien zu privaten Festen wie öffentlichen Feiern. Es handelt sich dabei um Einladungs- und Menü-Karten, gedruckte Grussbotschaften, Anzeigen und Memorabilia.
Stichworte
Bürgertum – Eidgenössisches Sängerfest – Schweizerisches Musikfest – Zürcher Sechseläuten – Hochzeitsfeiern um 1900 – Hochzeiten im 18. Jahrhundert – Schützenfest Basel 1844
Die Dichterin und die Fremdenpolizei – Else Lasker-Schüler im Schweizer Exil
Die jüdische Dichterin Else Lasker-Schüler floh 1933 vor den Nationalsozialisten ins Schweizer Exil. Die Zürcher Fremdenpolizei verweigerte ihr letztlich einen dauerhaften Aufenthalt, so dass sie nach Palästina weiterziehen musste.
Die besonderen Lebensumstände von den Nazis verfolgter Personen im Schweizer Exil werden verstanden.
Stichworte
Else Lasker-Schüler – Exil – Nationalsozialismus – Judenverfolgung – Zürich – Fremdenpolizei
Exkurs zur Staatskunde
Am Beispiel von Greifensee wird eine vertiefte Sicht auf die Geschicke einer Landvogtei während über 400 Jahren geboten, als sie und ihre zugehörenden Ländereien Eigentum von Zürich waren. Wir betrachten eine frühe Fotografie, einen noch älteren Plan der Schlossanlage und vertiefen uns in eine Handschrift – oder deren Transkription – zur Geschichte der Vogtei. Wir lernen Bild, Plan und Text miteinander zu vergleichen und suchen Informationslücken in einem Dokument mit Angaben aus einem zweiten zu ergänzen.
1. Landvogteien – Zum Beispiel jene von Greifensee
Stichworte
Landvogteien – Alte Eidgenossenschaft – Staatskunde – Stand Zürich – Greifensee
2. Landvögte – Zum Beispiel Salomon Landolt
Stichworte
Landvogteien – Alte Eidgenossenschaft – Staatskunde – Stand Zürich – Greifensee
Leben in Zeiten der Pandemie – Zürcher Gemeindechroniken über das Jahr 1918
Wie gingen die Menschen vor 100 Jahren mit einer Pandemie um? Die Zürcher Gemeindechroniken des Jahres 1918 enthalten Aufzeichnungen hierzu, nämlich zur Spanischen Grippe. Diese Berichte stehen neben jenen zu den Landwirtschaftserträgen, den Verhältnissen in Schule, Kirche und Vereinen, zum Kriegsende und zum Landesstreik.
Die Lernenden betrachten zwei Abbildungen eines Krankenzimmers und beschreiben was sie darauf sehen. Sie lesen beispielhaft die Schilderung aus Uster, und sie suchen Berichte aus der eigenen Wohngemeinde. Sie benennen Unterschiede und Parallelen zur heutigen Situation.
Stichworte
Spanische Grippe – Pandemie – Zürcher Gemeinden – 1918 – Gemeindechronik – Kanton Zürich
Briefschreiben anno dazumal - Schreibanlass und Stil
Ein Jugendbrief des 19. Jh. zeigt den SchülerInnen frühere Konventionen und schärft ihr Bewusstsein für den Kulturwandel in unseren Kommunikationsformen, an dem auch sie beteiligt sind.
Mit Alfred Escher wird ein prominenter Zürcher der Gründerzeit gewählt, der anhand weiterer (digitaler) Angebote im Internet näher kennengelernt werden kann.
Stichworte
Briefkultur des 19. Jh. – Schriftarten - Schreiben mit Feder und Tinte - Kalligrafie - Schreibstil - Alfred Escher - Metadaten - Digitale Briefedition
Keine Angst vor alten Schriften! – Texte in Kurrentschrift lesen und verstehen
Wo liegen die Schwierigkeiten beim Lesen handschriftlicher Dokumente in Kurrentschrift und was ist überhaupt Kurrentschrift? Welche Buchstabenformen sind anders als bei unserer heutigen Schreibschrift und welche besonderen Regeln werden angewandt? Wie kann man einen Text in einer schwierigen Handschrift entziffern?
Die Lernenden entdecken die Charakteristika der Kurrentschrift und prägen sich einzelne Buchstabenformen ein; sie können ein kurzes Stück Text in einfacher, der Schulausgangsschrift entsprechender Kurrentschrift lesen oder entziffern; die Lernenden eignen sich eine Methodik zum Entziffern auch anderer Schriftarten und Handschriften an.
Stichworte
Kurrentschrift – Sütterlin – Deutsche Schreibschrift – gebrochene Schrift – Entziffern
Die Schweiz und der Sklavenhandel – Eine Spurensuche in Einzeldokumenten
Anhand von Einzeldokumenten zum Geschick des Sklavenschiffs L’intrépide um das Jahr 1792 nähern wir uns der Frage nach der Beteiligung der Schweiz am Kolonialismus und insbesondere am Sklavenhandel.
Stichworte
Wirtschaftsgeschichte der Schweiz – Kolonialismus – Sklavenhandel – Schweizer Geschichte des 18. Jh.
Der Züri-Putsch – ein Dialektwort geht um die Welt
«Putsch» ist eines der wenigen Schweizer Dialektwörter, die als Lehnwörter in andere Sprachen übergingen. Was aber war der «Züri-Putsch» von 1839?
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Bewusstsein für die Konflikte, die mit der Säkularisierung des Bildungswesens in Zürich einhergingen, und lernen, politische Karikaturen zu interpretieren.
Stichworte
Regeneration (1830/31-1848) – Züri-Putsch – Straussenhandel – Bildungswesen – Trennung von Staat und Kirche – David Friedrich Strauss (1808-1874) – Bernhard Hirzel (1807-1847) – Begriffsgeschichte – Politische Karikatur
Schule in alter Zeit – Unterricht in Zürich vor 200 Jahren
In der Zürcher Volksschule herrschten vor 200 Jahren teilweise noch sehr ungeordnete Verhältnisse. Der Schwerpunkt des Schulunterrichts lag zu dieser Zeit meist auf dem Buchstabieren von Wörtern oder dem Abschreiben von Vorlagen. Nur vereinzelt, etwa in der Stadtzürcher Armenschule, wurde für die Zeit sehr fortschrittlich bereits nach den Methoden von Pestalozzi unterrichtet. Gottfried Keller schildert diesen Unterricht aus eigener Erfahrung in seinem «Grünen Heinrich».
Die Lernenden erhalten Einblicke in die Entwicklung und Geschichte des Schulunterrichts im 19. Jahrhundert.
Stichworte
Schule – Schrift – Pädagogik – Gottfried Keller – Probschrift – Kurrentschrift
Eine Naturkatastrophe des 18. Jahrhunderts: Die Überflutung Küsnachts im Jahr 1778
Am 8. Juli 1778 ereignete sich in Küsnacht am Zürichsee ein schweres Gewitter. Gewaltige Wassermassen stürzten vom Küsnachter Berg herab. Das Dorfzentrum wurde überflutet und weitestgehend zerstört.
Ein Zeitgenosse, Johann Hegi, hielt in zwei Graphiken das Bild der Zerstörung fest, das sich ihm bot.
Der Weg zur Sensibilisierung für die Erfordernisse des aktiven Umweltschutzes führt hier über historische Dokumente, die wir verstehen und sachdienlich rekonstruieren lernen. Zugleich wird anhand exemplarischer Dokumente die Erweiterung des orts- und landschaftsgeschichtlichen Wissens gefördert.
Stichworte
Naturkatastrophe – Hochwasserschutz und Katastrophenprävention früher und heute – Küsnacht – Dorfbach / Wildbach
Der jugendliche Gottfried Keller geht in den Wald
Wie hat ein Jugendlicher vor 200 Jahren die Natur erlebt? Die Lernenden werden mittels Bildern und Texten des Schülers Gottfried Keller vertraut mit Naturerlebnissen im 19. Jahrhundert. Anhand dieser Dokumente begegnen sie zugleich Formen selbständigen Arbeitens in damaliger Zeit.
Der Dichter des 19. Jahrhunderts zeigt sich in seiner späteren Prosa als Naturschützer der ersten Stunde. Doch am Anfang dieser Entwicklung steht die idyllisch-romantische Empfänglichkeit des Jugendlichen für die Erscheinungen der Natur.
Stichworte
Naturbetrachtung vor 200 Jahren – Literatur – Bildende Kunst – Gottfried Keller – Von der Romantik zum Realismus
Mädchenbildung im Zürich des 18. und 19. Jahrhunderts
Heute ist es selbstverständlich, dass sowohl Mädchen als auch Knaben ein Gymnasium besuchen oder ein Studium aufnehmen dürfen. Vor 150 Jahren war das anders. 1864 liess die Universität Zürich als erste Hochschule in der Schweiz auch Frauen zum Studium zu. Noch länger dauerte es, bis auch Gymnasialklassen für Mädchen eingerichtet wurden.
Welche Bildungswege standen Mädchen und jungen Frauen vorher in Zürich offen? Wir erfahren darüber mehr durch eine gedruckte Schulordnung von 1794 und aus dem Brief einer Schülerin von 1876.
Stichworte
Mädchenbildung – Schule im Zürich des 18. und 19. Jahrhunderts – Pädagogik – Briefkultur – Schulordnung vor 200 Jahren
Richard Wagner in Zürich: Konzerte des Jahres 1853
Wir lernen das Zürcher Konzertwesen um die Mitte des 19. Jahrhunderts kennen, das Richard Wagner (1813-1883) massgeblich mitprägte. Er lebte zwischen 1849 und 1858 in Zürich. Drei Werke des Kernkanons der Operngeschichte werden hier vorgestellt. Wir lernen Handschriften lesen und verstehen und erwerben Kompetenzen bei der Kontextualisierung historischer Dokumente.
Stichworte
Musikleben im 19. Jahrhundert – Richard Wagner – Konzerte – Chorgesang – Oper: «Der Fliegende Holländer» (Ballade der Senta) / «Tannhäuser « (Pilgergesang) / «Lohengrin (Brautlied)
Zürcher Schulgeschichte(n) – Schule vor 250 Jahren
1. «Sapere aude»: Das Motto des Aufklärungszeitalters
Im Lateinunterricht des Zürcher Collegium Carolinum wurde im 18. Jahrhundert viel Wert auf die Kenntnis der Klassiker gelegt. Der Aufklärer Johann Jakob Breitinger (1701-1776) war Lehrer am Carolinum. Ihm war es sehr wichtig, das eigenständige Denken seiner Schüler nachhaltig zu befördern, weshalb der Horaz-Spruch «Sapere aude» [«Wage es, weise zu sein!»] von zentraler Bedeutung für sein Wirken war.
Anhand der Bildanalyse von Johann Caspar Füsslis Porträt Breitingers werden die Lernenden mit zentralen Aspekte des aufgeklärten Denkens vertraut gemacht.
Stichworte
Schule – Lateinunterricht – Epoche der Aufklärung – Johann Jakob Breitinger – Collegium Carolinum Zürich – Philosophie – Friedrich Schiller – Immanuel Kant
2. Sprüche zum Nachdenken und Erinnern: Stammbuchblätter
Jemandem etwas ins «Stammbuch» schreiben: Das klingt heute ein wenig veraltet, war aber namentlich im 18. Jahrhundert eine gängige und beliebte Praxis. Belesene Zeitgenossen erkannten die Herkunft von Sinnsprüchen auch ohne die Angabe des jeweiligen Urhebers mühelos.
Wir gewinnen Einblicke in die Moral- und Wertvorstellungen des 18. Jahrhunderts, lernen handschriftliche Dokumente lesen und im historischen Kontext verstehen.
Stichworte
Schule – Lernen und Studieren im 18. Jahrhundert – Epoche: Aufklärung – Salomon Gessner – Johann Caspar Lavater – Stammbuch/Album Amicorum/Poesiealbum – Sinnsprüche/Spruchweisheiten