Ferien in Zürich
Zuhause Ferien machen statt im Ausland? Auch vor der Haustür und vom Sofa aus gibt es einiges zu entdeckten. Wir stellen ausgewählte Zürich-Führer aus unserem Bestand vor.
Eine Augenweide – kunstvolle Reiseführer
Am 16. August 1954 verkehrt das Zürcher Tram Nummer 13 zum ersten Mal auf seiner heutigen Route vom Frankental zum Albisgütli. In der Linienfolge ist damals die 13 an der Reihe, für viele eine Unglückszahl. Trotzdem wird sie «ohne zu zögern eingeführt».
Die Linie 13 fährt durch das Weindorf Höngg, weiter geht es via Wipkingen und Industriequartier ins Stadtzentrum, via Paradeplatz hinauf zur Endstation. Wieso nicht einfach einsteigen?
Das Skizzenbuch «Linie 13» von Gerd Folkers begleitet die verschiedenen Stationen auf dem Weg durch die Stadt mit wundervollen Bildern.
Weitere kunstvolle Führer:
- «Zürich zu Fuss durch Stadt und Land: Wanderungen zu botanischen, kulturellen, kulinarischen und landschaftlichen Höhepunkten» – von Hannes Stricker von Hand geschrieben und liebevoll gestaltet
- «Zürcher Spaziergänge: von Strassen und Plätzen, Häusern und alten Quartieren» – mit Illustrationen der Zürcher Künstlerin Hanny Fries
- «Zürich, das Buch einer Stadt: mit einem kleinen unpedantischen Lexikon zürcherischer Menschen und Sachen» – ein Juwel von 1959 aus dem Artemis-Verlag, mit wunderschönen Fotografien in schwarz-weiss
«Zürich du mein blaues Wunder» – literarische Reiseführer
Zürich ist eine Literaturstadt und lockt seit Langem Literaten an. Im 18. und 19. Jahrhundert ist die Limmatstadt eine Station auf der klassischen Bildungsreise nach Italien. Auch in Krisenzeiten kommen immer wieder Schreibende hierher und suchen Zuflucht. Viele berühmte Schriftsteller und Schriftstellerinnen schreiben ihre Werke in Zürich.
Entdecken Sie die Stadt und ihre literarischen Orte und Plätze mittels Geschichten, Gedichten und Fotografien. Es ist erstaunlich, wer alles – manchmal nur für kurze Zeit – in Zürich war.
Ein paar ausgewählte literarische Zürich-Reiseführer:
- «Zürich zum Verweilen» – Herausgeber André Gstettenhofer führt mit Romanauszügen, Gedichten und Erzählungen zu 17 literarischen Schauplätzen
- «Nackt gebadet, gejauchzt bis zwölf: Weltliteratur in Zürich – 50 Porträts» – Martin Ebels Artikelserie aus dem «Tages-Anzeiger» in Buchform. Eine Hommage an Zürich und die Literatur
- «Zürich: eine literarische Zeitreise» – spannende Biografien, berührende Schicksale. Auf den Spuren von Dichterinnen und Dichtern in Zürich
- «‹Zürich, du mein blaues Wunder›: literarische Streifzüge durch eine europäische Kulturstadt» – ein Klassiker der literarischen Reiseführer von Ute Kröger. Auch im Nachfolgeband «‹Nirgends Sünde, nirgends Laster›» unternimmt die Autorin literarische Streifzüge
- «Auf den Spuren der Literatur: poetische Wanderungen in und um Zürich» – ist vor Kurzem erschienen und steht schon bald bei uns in der Turicensia Lounge
Zürich erwandern
Als Vater-Sohn-Projekt haben Ueli und Michel Brunner zahlreiche Zürcher Tobel erwandert und den Wanderführer «Wasserwunder: 22 verwunschene Tobelwanderungen im Kanton Zürich» publiziert. Die beiden schätzen die unberührte Natur und zeigen sie in grossformatigen Fotografien.
Mit relativ einfachen Wanderungen, viele davon sind kinder- und seniorenfreundlich, führt das Autorenduo die Leserinnen und Leser zu insgesamt 50 Tobel. Das Wasserfall-Inventar am Ende des Buches enthält «Zusatztobel», zu denen etwas wildere, weniger wandertaugliche Wege führen.
Noch mehr Zürich-Wanderungen:
- «Zürich, Zürichsee: 50 Touren» – ein klassischer Wanderführer mit Tourenkarte zum Herausnehmen
- «Wandern in der Stadt Zürich» – die Stadt zu Fuss kennenlernen
Zurück in die Vergangenheit – historische Führer
Den Zürchern wird «im Vergleich zu andern schweizerischen Völkerschaften oft Leichtlebigkeit und ein etwas allzu sorgloser Sinn vorgeworfen», steht in einem Reiseführer über «Zürich und seine Umgebung» aus dem 19. Jahrhundert. «Die Unzahl von Wirthshäusern und Vergnügungslokalitäten, die häufigen Festlichkeiten, die Sucht, alle möglichen Momente zur Gründung von Vereinen zu benützen, beweisen, dass jener Vorwurf nicht ganz unbegründet ist.»
Der Führer ist in der Reihe «Europäische Wanderbilder» erschienen, die der Orell Füssli Verlag ab 1876 während knapp fünfzig Jahren herausgibt. Andere Bände führen Touristinnen und Touristen auf den Uetliberg, die Halbinsel Au und an andere Orte im Kanton Zürich, der Schweiz und Europa. Heute laden die schmucken Publikationen mit ihren Illustrationen, Fotografien und Texten auf eine Reise in die Vergangenheit ein.
Andere Zürcher Reiseführer-Trouvaillen:
- «Auf Wanderwegen rund um Zürich: von Endstation zu Endstation der Verkehrsbetriebe» – der legendäre Wanderführer von Emil Erb
- «20 Zürcher Halbtagswanderungen» – herausgegeben von der «NZZ» und «Liebhabern des geruhsamen Wanderns»
Übersinnlich – Zürcher Kraftorte, Sagen und Legenden
Zwei Bauern beklagen sich darüber, wie klein ihr Land auf dem Hirzel ist. Als ein Teufel seine Hilfe anbietet, verspotten sie ihn: Der Teufel ist ein Teufelchen und sie trauen ihm nicht zu, dass er helfen kann. Beleidigt geht er zu seinen grossen Brüdern. Die ärgern sich über den Spott und stemmen mit ihren Schultern die Erde in die Höhe. So entstehen die Hügel auf dem Hirzel.
Diese und andere Sagen erzählt die Autorin Barbara Hutzl-Ronge in ihrem Buch «Magisches Zürich». Entlang von 24 Wanderungen führt sie die Leserinnen und Leser zu Kraftorten im Kanton Zürich, spürt ihrer spirituellen Geschichte nach und zaubert verschwundene Heiligtümer vor das innere Auge.
Mehr Zürcher Sagen, Legenden und Heiligtümer:
- «Sagen und Legenden rund um den Zürichsee» – zusammengestellt von Peter Ziegler, geordnet nach Ortschaften
- «Geheimnisvolles Zürich: sakrale Stätten am Zürichsee» – Sagen und Kultplätze, erzählt und beschrieben von einem Kulturanthropologen
Zürich zum Schmunzeln
«Nicht weit von diesen geschlossenen Kaiseraugen entfernt, am Zähringerplatz, neben der Predigerkirche, finden wir die neue Zentralbibliothek, in der wir uns ausgezeichnet so lange unterhalten können, bis der Regen vorüber ist – und wenn es, was bei uns natürlich nicht vorkommt, acht Tage dauern würde.»
Das Zitat stammt aus dem Reiseführer «Das moderne Zürich: ein Führer mit Humor durch die Stadt und Umgebung» von 1925. Erkennen Sie das Zürich von heute im Zürich von damals? Zeichnungen von Fritz Boscovits und amüsante Werbeanzeigen begleiten durch vergangene Zeiten.
Andere Führer mit Humor:
- «Das i in Zürich: ein Touri-Guide» – ein Stadtführer in Comic-Form
- «Zürich für Ausserirdische» – nach ihrer Bruchlandung erleben Wampi und Schlampi einen abenteuerlichen Städte-Trip. Eine Comic-Reise durch Zürich
Weitere Reiseführer-Highlights
- «Zürich: Spaziergänge durch 500 Jahre überraschende Stadtgeschichte»
- «Zürcher Liebesgeschichten: ein Stadtführer der besonderen Art»
- «Schauplätze: der Verein Frauenstadtrundgang Winterthur inszeniert Geschichte(n)»
- «Glücksorte in Zürich: fahr hin und werd glücklich»
- «Miis Züri: neun Streifzüge durch Zürich für Frauen»
- «Fred & Otto unterwegs in Zürich: Stadtführer für Hunde»
- «Stadtcafés mit Flair: eine genussvolle Entdeckungsreise durch die Kaffeeszene der Stadt Zürich»
Heidi Stieger und Stefanie Ehrler, Abteilung Turicensia
April 2021