Alle Jahre wieder: Im April kostümieren sich die Zürcher Zünfter, satteln Rosse, schmücken Wagen und feiern Sechseläuten. Wir erinnern an die einstige politische und soziale Bedeutung der Zünfte, ihre Eigenarten und Bräuche und ihre Entwicklung von der staatstragenden Handwerkerorganisation zum Privatverein.
Zürcher Kinder verabschieden am Sechseläuten mit Feuerwerk den Winter. Neujahrsblatt von 1787.
(Bild: ZB Zürich, STF IV, 32)
Kinderumzug von 1867 mit Verbrennung des Winters in Gestalt von Pelzungetümen auf Stangen.
(Bild: ZB Zürich, Feste Sechseläuten [18..] I, 1)
Nicht immer politisch korrekt: närrische Titelseite der Festschrift von 1885. (Bild: ZB Zürich, ZA Schi 8.217)
Umzugswagen der Schiffleuten-Zunft, um 1900. (Bild: ZB Zürich, Zürich-Stadt H 2 Bürkliplatz I, 9)
Spektakel am Bürkliplatz, vor 1902: Der «böse Böögg» auf dem Scheiterhaufen gehört seit 1892 dazu.
(Bild: ZB Zürich, Zürich-Stadt H 2 Bürkliplatz I, 9)
Offizielles Album des Zentralkomitees der Zünfte zum Festzug von 1910. (Bild: ZB Zürich, ZA Schn o. S.)
Die Schneidern-Zünfter als Babylonier im Umzug zur Geschichte des wissenschaftlichen Lebens, 1914.
(Bild: ZB Zürich, ZA Schn o. S.)
Dazu Kostümentwürfe von Walter Naef für den Bibliothekar und den Priester. (Bild: ZB Zürich, ZA Schn o. S.)
Der Umzug von 1926 inszenierte die Werke von Gottfried Keller und Conrad Ferdinand Meyer.
(Bild: ZB Zürich, ZA Schn o. S.)
Dazu passender Seldwyler Schneider des 16. Jahrhunderts, daneben Dame um 1845. (Bild: ZB Zürich, ZA Schn o. S.)
Tugendbund und Kaiser in Kostümentwürfen von F. Boscovits und W. Naef. (Bild: ZB Zürich, ZA Schn o. S.)
Das Sechseläuten – also das abendliche Läuten der zweitgrössten Glocke des Grossmünsters nach der Tagundnachtgleiche Ende März – ist seit 1525 aktenkundig. Die Feierabendglocke liess alle wissen, dass der Arbeitstag wieder später endete. Der Überlieferung nach versammelten sich die Jugendlichen mit Böllerwerk und Trommeln, zündeten Holzhaufen an und verbrannten Strohpuppen. Die Erwachsenen verabschiedeten den Winter bei Mahlzeiten auf den Zünften.
Der heutige Feiertag mit Umzug der Kinder und der Zünfter, Blumengaben und Verbrennen des Bööggs bildete sich erst im 19. Jahrhundert heraus – parallel zur politischen Entmachtung der Zünfte. Als Startpunkt gilt der 1818 von der Meisen-Zunft organisierte Kostüm-Corso. Am Sechseläutenabend 1819 zogen weitere Zünfte mit Musik und Fackeln durch Zürich und besuchten sich gegenseitig. 1839 fand ein gemeinsamer Festumzug statt. Daraus entwickelten sich Paraden mit patriotischem, historischem und literarischem Einschlag.
Hören Sie, was der Zürcher Dichter Gottfried Keller und die «Illustrirte Zeitung» über das Sechseläuten schrieben:
Die Zürcher Zunftverfassung
Während viereinhalb Jahrhunderten war Zürich eine Zunftstadt.
Mitte des 14. Jahrhunderts hielt der Priester Johannes von Winterthur in seinerChronik fest, es habe 1337 «ein grosser und gefahrvoller Aufstand in der Stadt Zürich aus der Quelle der Ungerechtigkeit emporgegärt». Die Einwohnerschaft protestierte gegen eine unfaire Rechtsprechung und fiel «mit grosser Wut und Heftigkeit» über die gewinnsüchtigen Räte her. Die regierenden vier Ritter und acht Bürger wurden entmachtet und an ihrer Stelle ein Bürgermeister und ein Rat aus Rittern, Bürgern und – neu – Handwerkern eingesetzt.
Diese richtig auf 1336 zu datierendeBrun’sche Zunftrevolution war die Geburtsstunde der «politischen» Zürcher Zünfte. Der Erste Geschworene Brieffasste die nun in die Regierung einbezogenen Berufe und Handwerke in 13 grössere Gruppen, indem beispielsweise die Zimmerleute und die Rebleute zusammengenommen wurden.
Bis 1798 bestimmten diese Zunft-«Dachorganisationen» in der Stadt Zürich grundlegend mit – neben der alten Führungsschicht, die der Gesellschaft zur Constaffel zugeordnet wurde.
Zünftige Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
Die Zürcher Zünfte waren politische, wirtschaftliche und soziale Organe.
Jede wählte aus ihren Reihen Vertreter für den Kleinen und den Grossen Rat. Daher waren für eine Politkarriere in Zürich neben finanziellem Polster und Persönlichkeit die Zunftzugehörigkeit und Verwandtschaftsbeziehungen entscheidend. Über Ratsmitglieder, die als Vögte eingesetzt wurden, reichte die Herrschaft der Zünfte bis auf die Landschaft.
Als städtische Verwaltungskreise übernahmen sie militärische, fiskalische und administrative Aufgaben. So bildete bis ins 17. Jahrhundert jede Zunft ein Bannermit eigener Fahne und war für Musterung, Übungen und Auszug verantwortlich.
«Die Zünfte waren Dienstleistungskörper mannigfacher Art.»
Wie lange dauern Lehr- und Wanderzeit? Wer darf was wo verkaufen? Das Stadtzürcher Gewerbe sollte jedem Lohn und Nahrung sichern. Die Zünfte regelten daher in Handwerksordnungen, vom Zürcher Rat in Kraft gesetzt, ihre Organisation und ihre Handwerke.
Sie begleiteten die Stadtbürgerinnen und -bürger von der Wiege bis zum Grab, strukturierten das Berufsleben und den Jahreslauf, auferlegten Pflichten und Abgaben – und öffneten in Notzeiten ihre Kassen.
Bürgermeister Rudolf Brun, umgeben von den Wappen der (seit 1441) zwölf Zünfte, 1694.
(Bild: ZB Zürich, Brun, Rudolf I, 4 Pp A 4)
Der berüchtigtste zünftige Emporkömmling: Hans Waldmann, Zunftmeister, Söldnerführer und Bürgermeister,
15. Jahrhundert. (Bild: ZB Zürich, Waldmann, Hans I, 3 Pp A3)
Die von den Zünften gewählten Zunftmeister, Räte und Zwölfer bildeten nicht nur die Zürcher Regierung, sondern standen auch an der Spitze ihrer Zunft. Wappen der Bäckervorsteher, 1695.
(Bild: ZB Zürich, ZA We 39)
Liste der Zünfter im Grossen Rat, als das neue Rathaus 1698 eingeweiht wurde. (Bild: ZB Zürich, Ms. E 88, Bl. 21r)
«Perspectivische Vorstellung des Rathhauses der Statt Zürich» von Johann Melchior Füssli, 1716.
(Bild: ZB Zürich, Zürich D2 Rathaus I, 13b Pp A2)
Kleiner und Grosser Rat im Zürcher Rathaussaal. Kupferstich von David Herrliberger, 1751.
(Bild: ZB Zürich, Res 11)
Bürgermeister und Rat von Zürich bekräftigen 1554 das Privileg der Kürschner für Handel und Verarbeitung von Pelzwaren. (Bild: ZB Zürich, ZA Schn 108)
«Hussbuoch» der Zürcher Metzgermeister von 1590: alles Wesentliche zum Berufsstand.
(Bild: ZB Zürich, Ms. V 84, Bl. 1r)
Die Zürcher Zünfte nahmen auch berufstätige Frauen auf. Diese hatten keine politischen Rechte.
(Bild: ZB Zürich, Ausschnitt von Zürich, Trachten, Zürich I, 29)
Gesellenordnung der Zimmerleute und Maurer in Zürich vom April 1765. (Bild: ZB Zürich, M&P 3: 200)
Ohne Gesellenbrief keine Anstellung: fälschungssichere Vorlage der Zürcher Kupferschmiede, 1763.
(Bild: ZB Zürich, ZH, Stadt II C, 8)
Wach-, Feuerwehr- und Militärdienste: Anleitung zum Exerzieren für Stadt und Landschaft Zürich, 1643.
(Bild: ZB Zürich, STF VI, 10)
Hilfe in Notzeiten dank Kornvorräten: Dokument zur Brotausteilung der Zunft zum Weggen, 1796.
(Bild: ZB Zürich, ZA We 75/2)
Würdiges letztes Geleit: Auch Bestattungen fanden in zünftigem Rahmen statt. (Bild: ZB Zürich, Res 11)
Stubengeselligkeit
Der Erste Geschworene Brief gab den 13 Zünften noch keine Namen. Diese bildeten sich allmählich heraus, etwa nach der Trinkstube, auf der sich die Handwerker versammelten: Kämbel, Meisen, Waag. Hier verbrachten die Männer einen grossen Teil ihrer Freizeit – berufstätige Frauen aus gesellschaftlichen Gründen weniger.
Während die Meisen-Zunft nach unserem Wissen keine Vogelhändler zu ihren Mitgliedern zählte und die Kleinhändler der Kämbel ihre Ware nicht auf Kamelen transportierten, assoziieren wir mit Widder durchaus Metzger oder Viehhändler. Doch auch dieser Name stammt von der Trinkstube. Saffran und Weggen stehen tatsächlich für die Produkte dieser Zünfte.
Die übrigen Namen gehen auf das in der Gesamtzunft dominierende Gewerbe zurück: Gerwe (Gerber), Schiffleuten, Schmiden, Schneidern, Schuhmachern, Zimmerleuten. Die Schiffleuten-Zunft hiess wegen ihres Lokals alternativ Zunft «zum goldenen Engel» und «zum goldenen Anker», die Gerwe «Zunft zum roten Löwen».
Fahren Sie mit der Maus über die orangefarbenen Häuser und erfahren Sie, wo welche Zunft im 16. Jahrhundert ihre Trinkstube hatte:
Die 12 alten Zünfte und die Constaffel
Das generische Maskulinum in den meisten alten Dokumenten täuscht: auch berufstätige Frauen fanden Aufnahme. Seit 1490 mussten alle Bürger und alleinstehenden Bürgerinnen der Stadt Zürich in einer Zunft oder in der Constaffelsein. Ab 1525 war nur noch die Mitgliedschaft in einer Zunft zulässig.
Mit dem Heranwachsen des Stadtstaats nahm die politische Mitbestimmung der Handwerker ab. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich eine «Geschlechterherrschaft», mehr und mehr Macht ging an wenige ratsfähige Zürcher Familien. In den Zünften bildete sich laut Otto Sigg eine Oberschicht, die bald nicht mehr viel mit der handwerklichen Basis gemein hatte.
Wir stellen die 12 Zünfte in Kurzporträts vor und folgen dabei der Reihenfolge von Bürgermeister Rüdiger Manesse, die von 1361 bis 1798 galt. Zuvor hatte die «Rangfolge» der Zünfte mehrmals geändert – je nach ihrer sozialen Geltung.
Zunft zur Saffran
Zur Saffran gehörten Krämer, Gürtler, Nadler, Seckler (Bandagisten), Posamenter, Knopfmacher, Lismer, Hutstaffierer, Bürstenbinder und Kammmacher beiderlei Geschlechts, ferner Apotheker, Zahnärzte und Zuckerbäcker.
Laut Otto Sigg wurde manche Neuerung zunächst als Bedrohung angesehen. So klagten die Posamenter 1670 die fortschrittliche Florettbandfabrik eines Nichtzünfters in Feuerthalen als Stümperei vor dem Rat an.
Im 18. Jahrhundert zählte die Zunft am meisten Mitglieder, da sich hier die freien Berufe (Kaufleute, Geistliche, Glasmaler, Goldschmiede) und der Kleinhandel verbanden. Aus Wahltaktik verteilten sich gewisse Familien aus diesen freien Gewerben auf verschiedene Zünfte. Der Theologe Johann Caspar Lavater war ein Saffraner.
Zunft zur Meisen
Die Meisen-Zunft umfasste drei ungleiche Gewerbe: die Weinleute, die Sattler und die Maler. Sie hatten je eigene Handwerksordnungen. Darin regelten die Weinleute beispielsweise, wer Wein verkaufen und wer Wein ausschenken durfte.
Die meisten Zürcher Flachmaler und Kunstmaler waren hier zünftig, die Glasmaler durften sich dagegen einer beliebigen Zunft anschliessen. Die Meisen-Zunft behielt es sich laut Markus Brühlmeier zeitweise vor, Anwärter aus den freien Gewerben, die ihren Ansprüchen nicht genügten, abzulehnen. Vor dem Kunstschuldirektor Johann Balthasar Bullinger hatte schon der Reformator Heinrich Bullinger zur Meisen gehört.
Zur Schmi(e)den-Zunft gehörten zum einen Schmiede, Schwertfeger, Glocken- und Kannengiesser, Spengler, Schlosser, Harnister, Schleifer und auch Uhrenmacher; zum andern Scherer und Bader (Bartscherer, Chirurgen, Masseure, Schröpfer).
Wie die Bäcker und die Müller hatte auch diese Zunft zwei Stuben: Die Scherer und Bader kauften 1534 ein eigenes Haus und nannten sich Gesellschaft zum Schwarzen Garten. Die übrigen versammelten sich im «Goldenen Horn». Daher das Horn im Wappen.
Die Bäcker und Bäckerinnen, Kleinbrötler (Brotverkäufer) und Müller waren in zwei Gesellschaften gesplittet: die Weggen-Zunft und die Gesellschaft zum Müllirad. Beide stellten eine Anzahl Räte, hatten ihre eigene Trinkstube und ihr eigenes Wappen.
Eine Mehrzünftigkeit war nicht erlaubt. Wenn ein Müller zum Zunftmeister der Weggen gewählt wurde, musste er seine Zunft und sein Gewerbe wechseln.
Das in der ZB Zürich deponierte Zunftarchiv dokumentiert in Urkunden, Protokollen, Briefen, Verzeichnissen und Rechnungsbüchern vom 14. bis ins 21. Jahrhundert die Organisation und die Geschichte einerseits der Zunft, anderseits des Handwerks – von der Berufslehre über die Wanderjahre bis zur Meisterschaft.
Das Wappen der Zunft zur Gerwe, die sich im «Roten Löwen» zu versammeln pflegte, zeigt einen steigenden roten Löwen mit einem Schabmesser in den Klauen. Hierher gehörten Gerber, Weisslederer und Pergamenter.
Wo verschiedene Gewerbe mit demselben Material arbeiten, zum Beispiel Fell oder Leder, kann es zu Interessenkonflikten kommen. Bei Streitfällen musste zwischen Gerbern, Fellhändlern, Hutstaffierern oder Schuhmachern geklärt werden, wer mit welchem Material wie arbeiten durfte.
Dass die Monopolstellung der Zünfte innovationshemmend sein konnte, zeigt ein Fall aus dem 16. Jahrhundert: Als ausserhalb der Zunft das Gerben nach marokkanischer Art aufkam, wurde es zunächst verboten und später unter Zunftzwang gestellt.
Zunft zum Widder
Die Metzger, Kuttler und Viehhändler bildeten die Zunft zum Widder. Aus den Akten, die zum Teil auch in der Zentralbibliothek Zürich lagern, lassen sich die Zunftmeister fast lückenlos bis 1336 zurückverfolgen. Von 1601 bis 1669 war stets ein Widder Bürgermeister.
Damit ihre Qualitätsnormen und der Lebensunterhalt der städtischen Metzgermeister gewährleistet waren, wurde die Anzahl der «Fleischbänke» reguliert.
In den Zürcher Annalen sind die Widder eng mit der Mordnacht von 1350 verbunden, als sie den Handstreich der 1336 vertriebenen Adeligen gegen den neuen Rat und seine Anhänger blutig niederschlugen. Die tragische Eskalation prägte die Beziehungen zwischen den sozialen Schichten und politischen Gruppierungen der Stadt. In Schriften, Bildern und ihrem Aschermittwoch-Umzug feierten die Widder ihren «Löwenmut».
Zunft zur Schuhmachern
Die Schuhmacher-Zunft umfasste als einzige nur ein Handwerk. Es verwundert nicht, dass sie gelegentlich mit den Gerbern in Konflikt kam, die auch mit Leder arbeiteten. So findet sich in der Sammlung von «Freyheits-Brieffen, Rechtsamenen und HandwerksOrdnungen Einer löblichen Zunfft der Schumacheren» (1696) von Zunftschreiber Johann Konrad Scheuchzer der Urteilsspruch, dass nur die Schuhmacher gefärbtes Leder verkaufen dürften.
Auch von den Krämern galt es sich abzugrenzen. Der Schuhmacher Heinrich Anderes wurde 1560 angewiesen, seine Schuhe nicht auf offener Strasse und Gasse feilzuhalten, sondern wie die anderen Schuhmacher nur in einem Laden oder «Gaden».
1877 schlossen sich die Schuhmacher und die Gerber zu den Vereinigten Zünften zur Gerwe und zur Schuhmachern zusammen.
Zunft zur Zimmerleuten
Zimmerleute, Maurer, Tischler, Steinmetze, Küfer, Kübler, Drechsler, Wagner, Hafner, Holzkäufer und Rebleute (nicht zu verwechseln mit den Winzern in der Meisen-Zunft) hatten ihre Trinkstube im «Roten Adler». Er ziert darum ihr Wappen. Zweimal wurde das Zunfthaus am Limmatquai wieder aufgebaut: 1708 anstelle eines Holzhauses, 2007 nach einem Brand.
Auch Zünfterinnen, besonders Witwen, sind aktenkundig. Unter den historischen Zunftmeistern finden sich der zuerst gefeierte, dann in Ungnade gefallene General, Buchhändler und Verleger Hans Heinrich Bodmer sowie der Weinhändler und Kulturförderer Salomon Klauser-Meyer.
Über die Jahrhunderte öffnete sich auch diese Handwerkerzunft für Gewerbefremde – nicht zuletzt aus Wahltaktik: Dank Hans Jakob Escher stellte sie 1711 ihren ersten Bürgermeister.
Zunft zur Schneidern
Schneider, Kürschner, Tuchscherer und ihre Kolleginnen bildeten schon im 14. Jahrhundert eine grosse Handwerkergesellschaft. Nachdem sich die Zunft zur Schneidern 1528 im Haus zum «gälen Schaf» einquartiert hatte, nannte sie sich auch Zunft zum Schaf.
Die puritanischen Modevorstellungen der Zürcher Obrigkeit und Geistlichkeit, die seit dem 16. Jahrhundert in Sittenmandaten diktiert wurden, schränkten die Haute-Couture-Ideen der Schneider ein. Zu den bekanntesten Zünftern zählen – auch wenn sie nicht mit Schere und «Glettise» hantierten – der Landvogt von Greifensee Salomon Landolt und der Komponist Hans Georg Nägeli.
Im Zunftarchiv, das in der ZB Zürich deponiert ist, findet sich neben Kostümentwürfen (siehe Bildergalerie zum Sechseläuten) auch ein Silbergeschirrverzeichnis von 1597.
Zunft zur Schiffleuten
Zur Schiffleuten-Zunft zählten die Schiffmeister der Niederwasser (Limmat) und der Oberwasser (Zürichsee), Seiler und Fischer. Früher waren auch Karrer und Träger, die Güter in ihren Wagen oder auf ihren Schultern transportierten, zugehörig. Man musste sich für eines dieser Gewerbe entscheiden und durfte nicht doppelspurig verdienen.
Die in der ZB deponierten Zunftarchivalien enthalten Protokolle, Rechnungs- und Zinsbücher, Mitgliederlisten, Briefe, Akten und Drucke von 1793 bis 1931. Aus der Stadtbibliothek stammt die hier gezeigte Sammlung der verbrieften «Freiheiten, Rechte und Gerechtigkeiten». Darin konnte nachgeschlagen werden, wer Fische fangen und verkaufen durfte oder wer für die Pilgerschiffe zuständig war.
Kleinhändler und -händlerinnen, Gemüse- und Obstverkäufer, Öler, Salzleute, Weinzieher, Weinfuhrleute, Butterkrämer und Hafermehler waren an die Zunft zum Kämbel gebunden. Nicht aber die Weinrufer, die zur Meisen zünftig waren.
Das Kamel im Namen und im Wappen verdankt die Zunft laut Rudolf Hans Fürrer den Kürschnern. Sie habe 1487 deren «Haus zum Kämeltier» (Angoraziege) übernommen. Der Volksmund verschliff den Namen zu «Kämbel» (Kamel).
Während die Schneider im 19. Jahrhundert den Biedermeierstil für sich entdeckten, fallen die «Kamele», wie sich die Zünfter selbst nennen, am Sechseläuten als Beduinen im wilden Galopp um den Böögg auf. Bis heute legen sie am Frühlingsfest einen Kranz vor der Reiterstatue ihres ehemaligen Zunft- und Bürgermeisters Hans Waldmann beim Fraumünster nieder.
Zunft zur Waag
Dass die Zürcher Textilindustrie schon im Ersten Geschworenen Briefauf drei Zünfte verteilt wurde, zeigt ihre Bedeutung. Die Zunft zur Schneidern wird oben separat vorgestellt. Die Wollweber, Wollschlager und Hutmacher und die Leinenweber und Bleicher (beiderlei Geschlechts) schlossen sich 1441 zu einer Zunft zusammen, womit sich deren Zahl auf zwölf reduzierte.
Wie die Stadtzürcher Bäcker, Hufschmiede, Sattler oder Färber schlossen auch die Leinenweber zur besseren Kontrolle die Landmeister in ihre Satzungen ein. Auch die Gesellen organisierten sich untereinander. So baten die Wollschlager- und die Webergesellen laut Otto Sigg schon 1336 darum, eine eigene Krankenkasse einrichten zu dürfen.
In Familiennamen wie Wollschläger oder Bleicher leben ausgestorbene Berufe bis heute weiter.
Die Constaffel
An dieser Stelle sei auch die «Gegenpartei» der Zünfte vorgestellt, die 1336 aus der alten Führungsschicht der Adligen, Rentner und Kaufleute hervorging. Die Constaffel war ebenfalls eine politische, wirtschaftliche, militärische und soziale Organisation und ergänzte den Zürcher Rat durch ihre Mitglieder.
Verfassungsrevisionen minderten schon bald die Macht des Bürgermeisters und der Constaffel. Diese umfasste ab 1490 auch Männer und Frauen der Unterschicht, die an keine Zunft gebunden waren. Der gesellschaftlich stigmatisierte Scharfrichter war ihr zugeteilt. Familien aus dem freien Gewerbe erhöhten ihre Wahlchancen, wenn sie sich auf die Constaffel und die Zünfte verteilten.
Die Gesellschaft zur Constaffel ist heute ein Verein und weiterhin im «Rüden» zu Hause. Sie zeigte im 21. Jahrhundert besondere Aufgeschlossenheit, indem sie sich für die 1989 gegründete einzige Frauenzunft einsetzte: Die Gesellschaft zu Fraumünster, die 2011 erstmals zum Sechseläuten-Umzug eingeladen war, durfte ab 2014 als Dauergast der Constaffel mitmarschieren.
«Die Heimat zu ehren, dem Nächsten zu dienen, die Freundschaft zu pflegen und an die Zukunft zu glauben.»
Gründungsmotto der Zunft Schwamendingen
Beim Zusammenbruch der alten Eidgenossenschaft 1798 endete das Zürcher Zunftregime. Die Fortschritte in Verkehr und Produktion, die Ausdehnung des Handels und veränderte Anstellungsverhältnisse riefen nach einem freieren Wirtschaftswesen.
Doch es war nicht das Aus der Zünfte: Sie schlossen sich schon in der Helvetik wieder als private Bürgervereine zusammen. Statt Konkurrenzdenken und Streitfällen prägten nun Feste, Verse und Vorträge den freundschaftlichen Austausch zwischen den Schwesternzünften. Man liess auf den Zunftstuben den Ehrenbecher kreisen und sang Lieder über Freundschaft, heilige Eintracht, Mut, Treue und Vertrauen auf Gott.
Hören Sie sich Zunftgedichte aus dem 19. Jahrhundert an:
Die Mediationsakte gab den erneuerten Zünften das Recht zurück, die Handwerksordnungen festzulegen, und integrierte sie in das Wahlsystem für den Grossen Rat – nun zusammen mit den Meistern auf der Landschaft. Von 1838 bis 1866 waren sie nur noch Wahlkreise für den grossen Stadtrat. Heute gesellen sich zu den alten Handwerkerzünften und zur Constaffel neue Zünfte aus den 1893/94 eingemeindeten Vororten.
Federzeichnung von Georg Röttinger zu den unterdessen 20 Zünften der Stadt Zürich, 1904. Die neuen Zünfte nahmen auch Kantons- und andere Schweizerbürger auf. (Bild: ZB Zürich, Roe 2.4.8 Blatt 13)
Handwerksbuch der Schneider: 1799 abgebrochen, von 1808 bis 1832 weitergeführt. (Bild: ZB Zürich, ZA Schn 102)
Verordnung für das Bäckerhandwerk von Zürich, 1805 vom Kleinen Rat angenommen und gesiegelt.
(Bild: ZB Zürich, ZA We 22.2)
Längst schränkten Beruf und Stand die Zunftwahl nicht mehr ein: Aufnahmediplom der Zunft zum Schaf für Drechslermeister Johannes Eschmann, 1870. (Bild: ZB Zürich, ZA Schn o. S.)
Die erneuerten Zünfte wandelten noch vorhandenes Vermögen in Anteilscheine um. Participations-Schein der Zunftgesellschaft zum Schaf für Schustermeister Rudolf Meili, 1860. (Bild: ZB Zürich, ZA Schn o. S.)
Porträts und Biografien verdienter Mitglieder der erneuerten Gesellschaft zum Schwarzen Garten (Zunft zur Schmiden).
(Bild: ZB Zürich, Ms. B 324)
Feste und Verse: Sechseläutenmenü der Schiffleuten-Zunft in Gedichtform, 1889. (Bild: ZB Zürich, ZA Schi 8.324)
Alte Bräuche und Zeichen wie Fahnen und Ehrenbecher fanden neue Ausdrucksformen: Entwurf eines Tafelaufsatzes für die Zunft zum Schaf in Erinnerung an ein Mitglied, 1910. (Bild: ZB Zürich, ZA Schn o. S.)
Seit dem 19. Jahrhundert nur noch Männerbünde: Mitgliederurkunde der Zunft zum Kämbel, 1908.
(Bild: ZB Zürich, Varia I Diplome: Zünfte 1)
Dankesurkunde des Zentralkomitees der Zünfte, das seit 1871 für die Durchführung des Sechseläutens verantwortlich ist, für Ehrenpräsident Franz Glättli, 1923. (Bild: ZB Zürich, ZA Schn o. S.)
Anlass mit Damenbegleitung: Einweihung des Zunfthauses zur Schneidern, Haus zum Königstuhl, 1939.
(Bild: ZB Zürich, Roe 3.1.20,4)
Weitere Zunftbräuche im Jahreslauf
Die Zürcher Zünfte regelten und ritualisierten nicht nur das Arbeitsleben, sondern in der wiederkehrenden Abfolge von Festen und Zusammenkünften auch den Alltag und die Sonn- und Feiertage. Der weitherum bekannteste Zunftanlass ist das Sechseläuten. Hier folgen weitere Bräuche, die sich zum Teil bis heute gehalten haben.
Berchtoldstag
Traditionellerweise brachten die Kinder am 2. Januar die sogenannte Stubenhitz für den Unterhalt (Holz, Reisig oder Geld) ins Zunfthaus und wurden dafür bewirtet. Dasselbe geschah in den Lokalen anderer Gesellschaften, woraus sich im 17. Jahrhundert manchenorts der Brauch des Neujahrsblatts als Geschenk an die Kinder entwickelte.
Die erwachsenen Zünfter und Zünfterinnen feierten den Jahresanfang auf ihren Trinkstuben mit Essen, Musik und Tanz. Eine Liste von 1792 enthüllt, was aufgetischt wurde: Suppe, grünes Gemüse, Gämse, Siedfleisch, Fische, Schnecken, Wildenten, Wildschwein, «Hirni», Würste, Salat, Wein und Brot. Zum Dessert gab’s Crème, Kompott, Kaffee und Tee.
Heute ist der Berchtoldstag ein kantonaler Feiertag, an dem weiterhin auf den Zünften «gebechtelet» wird und einige Gesellschaften Neujahrsblätter – für die Erwachsenen – auflegen.
Karlstag
Das Fest zu Ehren Karls des Grossen am 28. Januar gehörte bis 1832 zu den wichtigsten Zürcher Feiertagen. Während vier Tagen duftete Zürich nach frischen Hefebrötchen (Simmeln) aus der Höfli-Bäckerei, die laut Markus Brühlmeier an die Geistlichen und die Räte verteilt und offenbar reichlich auf den Zunftstuben verzehrt wurden. Die Zünfte feierten den legendären Zürich-Besuch des Kaisers mit Gastmählern.
«Wesentlich beim Karolusmahl war natürlich die gute Bestückung der Tische mit silbernen und vergoldeten Trinkgeschirren, die in Zürich ja fast als Ersatz für Reliquiare dienten», liest man in den Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich.
Weil zum Gefolge von Karl dem Grossen auch zwei Schneider gehört hatten, wählte ihn die Zunft zur Schneidern als ihren Schutzpatron.
Aschermittwoch-Umzug
Bis 1728 zogen die Metzger der Widder-Zunft jeweils am Aschermittwoch in einer kriegerischen Prozession auf den Lindenhof und stellten einen Löwenkopf zur Schau. Dieser sogenannte «Eisengrind» (Isengrin) symbolisierte ihren Löwenmut in der Mordnacht von Zürich 1350. Als weiteres militärisches Ehrenzeichen «nach dem Geschmack jener Zeiten», wie es im hier gezeigten Neujahrsblatt von 1785 heisst, führten sie einen in eine Bärenhaut gesteckten Menschen in Ketten mit. Der Anlass war offenbar bei den Kindern beliebt.
Später wurde es Brauch, dass die Zunft zum Widder den Löwenkopf neben einer Bärenhaut im Fenster ihres Zunfthauses ausstellte und die gaffenden Kinder mit Küchlein verwöhnte.
Mandatsonntag
Seit dem 16. Jahrhundert wurden die obrigkeitlichen Mandate im Druck verteilt und mehrmals jährlich von der Kanzel verlesen. Auch die Zünfter mussten sich sagen lassen, wie sie die Sonntagsruhe und ihre Mahlzeiten zu halten, Preise festzusetzen oder sich zu kleiden hatten.
Die soziale Stellung eines Zürchers war laut Markus Brühlmeier äusserlich sichtbar, etwa im kleinen Stehkragen der Handwerker und «Normalbürger» gegenüber der grossen Halskrause der Ratsherren und Zunftvorsteher.
Die Kirchensynode und der Zürcher Rat revidierten die Vorschriften zur «Beförderung eines christlichen und ehrbaren Wandels» je nach Zeitgeist. So verboten sie 1771 in einem Kleidermandat das Tragen von Reifröcken «als eine heut zu Tage zu grossem und beträchtlichem Aufwand Anlass gebende Mode».
Meistertag
Seit der Reformation fanden halbjährlich Meisterbotte statt. An diesen Zusammenkünften der Meisterschaft im Mai/Juni und Dezember wurden die internen Ämter besetzt, neue Meister aufgenommen und der «nützeste und beste» zum Zunftmeister für das kommende Halbjahr ernannt. Die Wahl zum Zunftmeister war eine politische Beförderung.
«Meine Entschlüsse für die Zukunft sind gut, redlich, vaterländisch, menschenfreundlich. Ob und wie ich sie auszuführen vermögend seyn werde, hängt von einer höheren Macht ab, die alles führet und leitet», so gelobte Zunftmeister Johannes Bürkli 1783 gegenüber der Widder-Zunft.
1713 wurde die geheime Wahl obligatorisch: Die Zünfter warfen einen Wahlpfennig in die Urne ihres Kandidaten.
Schwörsonntag
Am Schwörsonntag war halb Zürich auf den Beinen. Acht Tage nach den halbjährlichen Meistertagen hatten alle männlichen Stadtbürger über 16 Jahre im Grossmünster dem Bürgermeister, den Räten und den Zunftmeistern den Gehorsam zu schwören. Die erneuerte Regierung ihrerseits legte einen Eid auf die Verfassung ab und verpflichtete sich gegenüber Stadt und Land, Kirche und Zünften.
Laut Markus Brühlmeier verlief der Schwörsonntag nicht so gesittet, wie es sich die Obrigkeit wünschte – und wie die Illustration von David Herrliberger von 1751 vermuten lässt. Zünfter schwänzten das Ritual oder schlichen sich vorzeitig davon.
Schifferstechen
Noch heute findet alle drei Jahre im Sommer zum Gaudi des Publikums das Schifferstechen der Zunft zur Schiffleuten (zusammen mit dem Limmat-Club Zürich) statt. Seit die spitze Lanze durch eine stumpfe ersetzt und die schwere Rüstung mit Helm, Harnisch und Schild von einer leichteren Tracht abgelöst wurde, wird dabei glücklicherweise keiner mehr verletzt.
Worum geht es? Mitten auf der Limmat stehen sich auf zwei wackeligen Booten zwei Zünfter mit Lanzen gegenüber und versuchen einander gegenseitig über den Bootsrand hinaus ins Wasser zu bugsieren. Der nicht nur in Zürich überlieferte sportliche Wettkampf lehnt sich an die mittelalterlichen Ritterturniere an, bei denen der Gegner mit der Lanze vom Pferd geworfen werden musste.
Hirsebreifahrt
Am Anfang stand eine sportliche Wette: 1456 lud Strassburg zu einem Freischiessen ein. Einige Zürcher Schiffleuten-Zünfter und Schützen meldeten sich an und schafften die Anfahrt auf der Limmat in nur 22 Stunden. Als Beweis überreichten sie einen Topf mit warm gebliebenem Hirsebrei.
1576 wiederholte eine Schar Zünfter die Rekordfahrt in einem Tag und brachte den Strassburgern als Zeichen für Zürichs Verlässlichkeit, Nähe und Hilfsbereitschaft wiederum einen Topf mit warmem Brei. Die «glückhafte» Fahrt wurde vielfach beschrieben und illustriert.
Seit dem Zweiten Weltkrieg wird die Hirsebreifahrt zur Partnerstadt Strassburg alle zehn Jahre wiederholt – auf traditionellen hölzernen Langschiffen und natürlich mit Hirsebrei. Wegen Wehren, Staumauern und Schleusen dauert die Anfahrt nun 2,5 Tage.
Zunftmahlzeiten
Neben oder im Anschluss an die politischen und gewerblichen Versammlungen fanden auf den Trinkstuben mehrmals im Jahr Mahlzeiten statt, die entweder aus der Zunftkasse oder von den Teilnehmenden selbst bezahlt wurden: das Rechenmahl, die Gastmähler am Berchtoldstag, am Karlstag, am Sechseläuten oder an Martini, ferner Umtrunke anlässlich von Taufen und Hochzeiten sowie Becherweihen.
Der Stubenmeister war zusammen mit seinen Stubenknechten oder der Stubenmagd (die einzige Verwaltungsstelle, die eine Frau innerhalb der Zünfte übernehmen durfte) als Gastwirt, Organisator, Sekretär und Hauswart verantwortlich.
In den Zunftarchiven haben sich Einladungen, Programme und Menükarten aus dem geselligen 19. Jahrhundert erhalten. Zum Beispiel dieses hübsche Exemplar der Zunft zum Kämbel von 1891.
Trinkspiele
Die nach einer Zeichnung von Heinrich Freudweiler gedruckte Szene zeigt ein beliebtes Trinkspiel der Meisen-Zunft. Ein Mann mit breitkrempigem Hut sitzt auf einem Stuhl auf einem Tisch und versucht aus drei Weingläsern zu trinken, die vor ihm aufgestellt sind. Vor seinen Augen baumelt eine weisse Rübe. Er muss sie in Bewegung setzen und so geschickt um seinen Kopf kreisen lassen, dass er austrinken kann, ohne dass die Rübe seinen Hut berührt. Sonst wird nachgeschenkt.
Die Zunft zur Meisen pflegte auch das spätabendliche «Sidelerite» (Sesselreiten). Dabei «ritten» die Anwesenden auf ihren Stühlen munter die Treppe hinunter auf die Strasse hinaus und über die Brücke zum Helmhaus, wo die berittenen Stühle einen besonders schönen Lärm erzeugten, und wieder zurück.
Monica Seidler-Hux, wissenschaftliche Mitarbeiterin Handschriftenabteilung April 2024
Header: Ausschnitt aus der Gratulationsurkunde für den Präsidenten des Zentralkomitees der Zünfte, 1923. (ZB Zürich, ZA Schn o. S.)